TV Biedenkopf Volleyball | Saison 1987 – 1988

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Liebe Freunde des Volleyballsports!

140 Millionen Menschen in rund 150 Ländern der Erde spielen organisiert, also unter dem Schirm eines nationalen Verbandes, Volleyball. Ungezählte betreiben es als Hobby – und doch: bis 1972 – bis zu den Olympischen Spielen in München – blieb dieser Mannschaftssport in Deutschland so gut wie fremd.
Bei uns in Biedenkopf ist Volleyball fest etabliert und verzeichnet seit dieser Zeit die höchsten Zuwachsraten neuer Aktiver. Volleyball – das heißt blitzartig überraschende Angriffsvarianten zu starten und in Sekundenbruchteilen die Absichten des Gegners zu durchschauen, um die eigene Abwehrstellung aufbauen zu können. Ein “Schachspiel für Mannschaften” wie ein ehemaliger Bundestrainer einmal befunden hat.

Die Durchführung einiger Länderspiele – denken wir nur an das VierNationen-Turnier der Volleyballjunioren – unzähliger hochklassiger Freundschaftsspiele und die spannenden Punktspiele in der letzten Bundesligasaison vor einer tollen Zuschauerkulisse sind ein Zeichen dafür, wie groß das Interesse in Biedenkopf am Volleyball ist.

Ich bin sicher, daß unsere neuformierte Bundesligamannschaft in der jetzt beginnenden Saison an die Leistungen des letzten Jahres anschließen wird, damit wir auch weiterhin in Biedenkopf faszinierenden Volleyball verfolgen können.

An dieser Stelle sei ein ganz besonderer Dank an die Industrieunternehmen des Altkreises Biedenkopf und an die Kreissparkasse ausgesprochen, die es uns durch ihre Unterstützung möglich gemacht haben, auch in der neuen Saison die auf uns zukommenden Ausgaben zu finanzieren.
Herzlichen Dank auch an die Unternehmen, die uns durch ihre Bandenwerbung und Spenden unterstützen .

In diesem Jahr haben wir auf unsere 125jährige Vereinsgeschichte zurückgeblickt. Unzählige Siege, aber auch Niederlagen hat unser Verein in dieser Zeit miterlebt. Die Volleyballabteilung hat seit 16 Jahren einen hervorragenden Beitrag zu unserer Vereinsgeschichte beigesteuert. Ich wünsche der Volleyballabteilung, daß es ihr auch in der Zukunft gelingt , die in der Vergangenheit erzielten sportlichen Erfolge zu bestätigen und ihren Mitgliedern eine Stätte sinnvoller Freizeitgestaltung zu bieten.

Armin Genz
1. Vorsitzender

 

DIE NEUE SAISON

Als sich im vergangenen Jahr die Biedenkopfer Volleyballer nach 2maligem Aufstieg in Folge in Deutschlands zweithöchster Liga wiederfanden, begann ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Die Mannschaft um Spielertrainer Karl Müller machte sich als Neuling jedoch gleich einen Namen, nicht zuletzt durch das außergewöhnliche Biedenkopfer Publikum . Die Anhänger des TVB wirkten oft als “siebter Spieler” und erleichterten die schwierige erste Saison. Am Ende waren mit dem 6 . Platz die Hoffnungen und Erwartungen mehr als erfüllt .

Im Vorfeld zur neuen Bundesligasaison mußte das TVB-Team zunächst den Weggang von Gerd Manthei und dem tschechischen Publikumsliebling Thomas Sykora verkraften. Da die übrige Mannschaft jedoch zusammenblieb und der Kader durch Christian Wache und Jörn Bertscheit aus der 2 . Mannschaft und Holger Winkler von der SG Rodheim ergä nzt werden konnte, geht man auch optimistisch in die neue Saison. Das erklärte Saisonziel ist natürlich der Klassenerhalt, angestrebt wird jedoch wie im Vorjahr ein Platz im sicheren Mittelfeld.

Regie auf dem Spielfeld führen Kapitän Gerald Dexel und Spielertrainer Karl Müller. Sie werden durch ihr Zuspiel die Angreifer optimal einsetzen, aber euch selbst den Gegner überraschen.
Frank Becker, Holger Winkler und Christian Wache werden die Hauptblockarbeit leisten, wo euch Jörn Bertscheit seine Körpergröße nutzen soll.
Experten für die Ballennehme sind Michael Macion und Volker Schneider, als Abwehrspezialisten gelten Armin Kreutz und Rainer Willner. So kann auf allen Positionen für eine gute Besetzung gesorgt werden und wenn das Zusammenspiel klappt, wird immer mit dem TVB zu rechnen sein.

Unsere Spieler:

#3 Michael Macion
#4 Holger Winkler
#5 Rainer Willner
#6 Armin Kreutz
#8 Gerald Dexe
l#9 Frank Becker
#10 Jörn Bertscheit
#11 Volker Schneider
#13 Christian Wache
#15 Karl Müller

Michael Macion, der “ultra coole” Annahmespezialist, trifft mit unorthodoxen Angriffsschlägen die Lücken vom gegnerischem Block und Abwehr. Mix gilt als mundfaul, doch wenn er etwas von sich gibt, trifft er auch damit genau ins Schwarze.

Holger Winkler, Neuzugang aus der Wetterau : Ein Mann wie ein Baum. Nach einigen Jahren Zehnkampfpraxis gilt er als sprunggewaltigster Angreifer in Biedenkopf . Manchmal kann ihm sogar der Ball nicht folgen.

Rainer Willner kam nach seiner Ausbildung als Bankkaufmann zur Sportförderkompanie nach Warendorf. In der 1. Mannschaft machte Willi sich einen Namen als berüchtigter “Fährtenscout” bei Auswärtsspielen.

Armin Kreutz, Abwehrakrobat, erhält sich seine Reaktionsschnelligkeit und Kondition beim jährlichen Sylter Beach-Volleyball . Armin ist Trainer und auch noch mit kurzen Haaren Idol mehrerer Nachwuchsgenerationen des TVB.

Gerald Dexel, der neue Kapitän, ist der ruhende Pol der Mannschaft. Er sorgt für die gute Stimmung und organisiert mit Karlo den Spielaufbau, wobei seine linke “Angriffskeule” auch nicht von schlechten Eltern ist. Wer mit Gery nicht auskommt, ist selber schuld.

Wenn Frank Becker blockt, heißt es oft: Endstation für des Gegners Angriffe. Bei hohen Pässen gilt Fränki als Bank im eigenen Angriffsspiel. Der Weidenhäuser Linkshänder entschloß sich nach einigen Exkursionen in Deutschland, der Hinterländer Volleyballuft den Vorzug zu geben.

Jörn Bertscheit, auch Sportkompanist in Warendorf. Der gutmütige Lange aus dem Westen ist in kürzester Zeit am meisten gewachsen. Hoffentlich hat er auch die längste Zeit am kürzesten gespielt.

Volker Schneider, genannt Keze, liebt schnelle Pässe und harte Aufschläge. Er trägt zweifellos den schönsten Bauch des TVB-Teams übers Feld, wenn euch diese Körperregion nach den monatelangen Anstrengungen als Wettläufer beim 84er Grenzgang nie mehr die alte Form erreicht hat.

Christian Wache ist Unteroffizier bei der Bundeswehr. Vielleicht hat er daher den härtesten Schlag der Mannschaft. Macht gerne ausgedehnte Mittagsschläfchen und meist böse Miene zum guten Spiel.

Karl Maria Müller, seit drei Jahren Spielertrainer der Mannschaft . Zuspielender Angreifer , Hakenspezialist. Karlo liegt nicht nur in Größe und Gewicht über dem Mannschaftsdurchschnitt, er treibt auch das Durchschnittsalter in die Höhe.

 

Höhepunkte der Vergangenen Saison

Arg strapaziert wurden die Nerven aller Beteiligten beim Spiel in Kriftel am 18.10.1986. Nachdem beide Mannschaften je 2 Sätze recht klar für sich entscheiden konnten, wurde es im 5. Satz hochdramatisch. Erst nach 59 ! Minuten fiel in diesem Satz die Entscheidung schließlich mit 21 : 19 zugunsten der Gastgeber aus.

Das längste Spiel war mit 182 Minuten reiner Spielzeit die Begegnung mit den Juniorennationalspielern des OSC Hoechst am 15.02.1987. Der TVB verlor dieses hochklassige Match trotz der phantastischen Unterstützung des heimischen Publikums leider im 5. Satz mit 13 : 15.

Nicht viel kürzer war mit 174 Minuten das Spiel am Faschingssamstag in Marktredwitz. Allerdings gab es in dieser Begegnung nur 4 Sätze, die der TV8 mit 3 : 1 für sich entschied. ·

Zuschauerrekord (über 500) gab es am 15.11.1986 als Marktredwitz zu Gast war. Aber auch beim Spiel gegen die Hoechster Junioren am 15.02.1987 war die Halle fast überfüllt.

 

Die Gegner auf einen Blick

  • SSG Etzbach

Spielertrainer Dieter Markus verließ das Team aus dem kleinen Ort an der Sieg, um beim Erstligisten Fortuna Bonn das Traineramt zu übernehmen. Mit jungen Spielern aus Nachbarvereinen wurde die Mannschaft komplettiert . Ob sich das Saisonziel “mindestens Bronze” erfüllt, bleibt abzuwarten .

  • VGF Marktredwitz

Durch die Nähe zur CSSR hat die Volleyballgemeinschaft Fichtelgebirge immer wieder gute tschechische Spieler in ihren Reihen. Marktredwitz will es in dieser Saison wissen und liebäugelt sogar mit dem Aufstieg.

  • TuS Kriftel

Mit dem Saisonziel “Klassenerhalt” stapeln die Südhessen sicher tief. Der neue Trainer Mackiewicz hat ein spielstarkes, routiniertes Team zusammen, auch wenn die geplante und dann gescheiterte Übernahme der “Konkursmasse des OSC Hoechst für Unruhe in der Mannschaft gesorgt haben dürfte .

  • TG Rüsselsheim

Voller Zuversicht startet auch der ehrgeizige Aufsteiger aus der OpelStadt in die Saison. Die kampfstarken Südhessen hatten ihren Aufstieg in die Bundesliga ähnlich spannend gestaltet wie im Vorjahr der TVB.

  • Volleyballinternat Hoechst

Eine Sonderstellung nimmt in der 2. Liga-Süd das Internat Hoechst ein. Die Jungnationalspieler der Jahrgänge 1969/70 können weder auf- noch absteigen, die Spielergebnisse werden jedoch für die Konkurrenz regulär gewertet.

  • Orplid Frankfurt

Die Mainstädter machten schon in der Endphase der vergangenen Saison von sich reden, als mehrere Favoriten gegen Frankfurt strauchelten. In diesem Jahr ist das erklärte Saisonziel mit Platz 1 – 3 ganz oben angesiedelt.

  • TV Landau

Leistungsmäßig schwer einzuschätzen ist der Aufsteiger von der Isar . Vor allem zu Hause wird der Neuling aber für manche Überraschung sorgen; die Landauer rechnen mit einem Zuschauerschnitt von gut 500 pro Spiel.

  • FTM Schwabing

Die Mannschaft aus dem Münchner Vorort wird auch in diesem Jahr vorne dabei sein. In ihrer Heimatstadt haben die Schwabinger aber keinen leichten Stand, gibt es doch in und um München mit 1860, Ottobrunn und Dachau gleich 3 Erstligisten.

  • VfL Sindelfingen

Die Mannschaft aus der Mercedes-Stadt mußte gravierende personelle Änderungen in Kauf nehmen, u. a. den Wechsel zweier Leistungsträger zum USC Gießen. Klassenerhalt ist daher das Saisonziel.

 

Die übrigen TV-Teams

Die 2. Männermannschaft hat es nach mehreren Anläufen nun geschafft und kämpft in der Landesliga um Punkte. Das neuformierte und verjüngte Team um Spielertrainer Wolfrerd Glodde will versuchen, in der zweithöchsten hessischen Spielklasse mitzuhalten.

Ein Wörtchen mitreden wird die 3. Männermannschaft in der Bezirksliga. Die “TV-Routiniers” gleichen mit ihrer Erfahrung so manchen Trainingsrückstand aus.

Eine ganz neue 4. Mannschaft kämpft in der A-Klasse um Punkte. Abteilungsleiter Burkhard Scheld nahm seinen Abschied aus der 2. Mannschaft und wird mit seiner Erfahrung den überwiegend B-jugendlichen Spielern den Start in die rauhe Punktspielluft erleichtern.

Die 1. Frauenmannschaft will sich in der Bezirksliga behaupten. Spielertrainerin Anne Glodde hat eine junge Mannschaft mit viel Talent um sich,was fehlt ist Spielerfahrung.

Spielerfahrung sollen auch die ausschließlich jugendlichen Spielerinnen der 2. Frauervnannschaft in der B-Klasse sammeln.

Bei der männlichen Jugend wird es die A-Jugend am schwersten haben, sich im Bezirk vorne zu plazieren.

Die B-, C- und D-Jugend möchte auf jeden Fall einen Platz zwischen 1 und 3 bei den Bezirksmeisterschaften erreichen, um sich für die Nordhessenmeisterschaft zu qualifizieren.

Die Chancen dazu stehen bei der weiblichen A- und B-Jugend auch nicht schlecht, obwohl bei den Mädchen die Konkurrenz im Bezirk etwas stärker ist.

Neu gemeldet wurde eine weibliche C- und D-Jugend. Die D-Jugend ist im Bezirk Gießen/Marburg leider ohne Konkurrenz.

Im Frühjahr 1988 wird der TVB auch wieder mit den jüngsten Jungen und Mädchen am Hessenturnier der E-Jugend teilnehmen.

 

Die Volleyballabteilung

Abteilungsleiter: Burkhard Scheld
Geschäftsführerin: Anne Glodde
Sportwart: Wolfhard Glodde

Verantwortlich für Form und Inhalt der Broschüre:
Anne Glodde, Wolfhard Glodde, Armin Kreutz, Renate Seidemann