TV Biedenkopf Volleyball | Saison 1988 – 1989

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Damit auch Neulinge im Volleyballgeschäft sich nicht ganz verloren vorkommen, nachfolgend die aktuellen Spielregeln in “allgemeinverstädnlicher” Form:

Ein Tiem muß acht bis zwölf Spieler haben, sons gehl das nich gut. Sex sind immer auf’n Feld und die annern drücken die Bank und waaten. Si sind immer sauer von vielen waaten, sie wolln ja auch mal drankommen. Wie lange soon Spiel dauert, weiß kein Mensch. Das ls wie beim Tenniß; es kann stundenlang dauern oder mit’mal vorbei sein von wegen die Sätze, die man erstma gewinnen muß.

Die Technik is ganz schön schwehr. Die muß du erstma könn. Beim Prittschen daaf es nlch so laut knallen, sons felft er ab, und beim Baggern muß du Immer erst Inne Knie, sons donnerst du das Ding eiskalt anne Degge und das gildet nich. Du daafst auch nich Immer in Neu rumgrabbeln beim Blocken oder Lobben – das felft der Zweite meißt ab, da hat er’n Auge für. Beim Schmeddern muß du ganz doll haun, weil, du daafs nich füern, das is so als wie wenn du den Bali schieben oder werfen tust, aba das macht eigentlich gaanix, das weiß er sowieso nich, obber feifen soll oder das bleiben läßt. Wenner das nicht genau weiß, meggern sie ihn an, dann wird er sauer und hohlt seine Kaaten raus. Laßt das man lieber bleiben, das meggern.

Und beim Spielen muß du immer an denken, daB du blas ja rotierst und deine Position hast. Du daafs ja auch nich, wem du Grundspieler bis, vorne überre Nätzkante mitmischen beim Block. Da passen die fix für auf, weil der Anschreiber hat ja alles auf’n Zeddel und das merken die, wenn du beie Aufgabe noch nlch an bist, und mit einmal bist’n Bali los.

Wenn man nlch mehr kann, dem sagt man einfach zum Schiri: “Auszeit” und macht’n T mit seine Hände. Das haben wir auch vonne Amis, das heis nähmlich “Teimaut”. Das hels aba nich, daß das Spiel aus is, sondern daß man kurz mal eben auspusten kann und sich die neuen Tricks beschnacken kann und auch mal’n müden Spieler auswexeln kann.

Weiß nu bescheit wie das ls mit’n folilebali? ? ?

(Aus •DVZ• 6/78)

 

LIEBE ZUSCHAUER!

Das Volleyballspiel ist in den letzten Jahren immer schneller und aktionsreicher geworden. Die Spielregeln wurden den neuen Techniken und Taktiken angepaßt. Mittlerweile umfaßt das internationale Regelheft über 130 Seiten, auf denen alle erdenklichen Situationen detailliert geregelt sind. Trotzdem muß ein Schiedsrichter noch häufig nach “eigenem Ermessen” innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden. Kein leichtes Amt also, was die Männer in weiß auszuüben haben.

Wenn Sie in dieser Saison den 1. Schiedsrichter öfter als bisher das oben abgebildete Handzeichen (Doppelfehler – Wiederholung des Spielzuges) ausführen sehen, wird dies vor allem an folgender Neuerung liegen: In den Bundes- und Regionalligen wird jetzt ohne Linienrichter gespielt. Da sich die Probleme mit sogenannten “Heimlinienrichtern” häuften (nicht in Biedenkopf!) wurde diese neue Regelung vom Bundesspielausschuß beschlossen. Können nun die beiden Schiedsrichter einmal nicht genau sehen (z. B. weil ein Spieler den Ball verdeckt), ob der Ball “drinn” oder “aus” war, wird auf Wiederholung des Spielzuges entschieden.

Wir bitten Sie, solche Entscheidungen der Schiedsrichter zu akzeptieren, auch wenn Sie es vielleicht von der Tribüne aus besser gesehen haben.

 

 

Die Mannschaft

In dieser Saison geht ein völlig neu formiertes Team an den Start. Nach dem Abstieg aus der 2. Liga verließen zwei Spieler den Verein, zwei Spieler werden künftig in der 2. Mannschaft um Punkte kämpfen. Zudem erfolgte die Trennung vom bisherigen Trainer. So mußte sich neu orientiert werden. Der Blick wurde dabei nach außen gerichtet, denn die vielen Nachwuchstalente aus dem eigenen Verein benötigen noch einige Zeit; sie sollen langsam an die “Erste” herangeführt werden.

Gleich drei junge Spieler kamen vom Nachbarverein TSV Frankenberg zum TVB. Die Krügerbrüder Martin und Matthias sowie Daniel Rensing.
Der vierte Neuzugang ist der Brasilianer Ricardo Barreto aus Petropolis bei Rio de Janeiro.

Martin Krüger ist Steller, was man auch sofort an seiner Größe erkennt.

Sein “kleiner” Bruder Matthias hat da schon mehr Vorteile, weshalb er auch als Mittelblockspieler agiert.

Daniel besitzt viel Ballgefühl und großen Ehrgeiz, den auch andere Spieler ab und zu gebrauchen könnten.

Ricardo, vom Trainer “Rischek” genannt, ist der größte und lustigste im Team.

Von den “alten” Spielern sind noch Gerald Dexel, Volker Schneider,

Michael Macion, Jörn Bertscheit und Christian Wache dabei.

 

Gerald wird die Mannschaft auch in der kommenden Saison als Kapitän filhren und die Angreifer aus allen Lagen mit präzisen Pässen bedienen.

Annahmespezialist Keze ist nun der Senior des Teams und Mix wie eh und je ein Mann für alle Fälle.

Jörn kommt am Netz immer besser in Schwung, und Christians Markenzeichen ist der explosionsartige Antritt beim Angriff.

Die beiden Zuspieler Gerry und Martin werden in dieser Saison nur selten im Angriff zu bewundern sein, da jetzt das 5:1 System

gespielt wird. Das heißt, nur ein Steller ist auf dem Spielfeld der mit Köpfchen und Auge das Spiel organisieren muß. Und in dieser Hinsicht können die beiden “Kleinsten” im Team noch sehr viel vom neuen Trainer lernen.

 

Der neue Trainer

Maciej Tietianiec

Fünf Jahre spielte er in der Juniorennationalmannschaft, ein Jahr gehörte er dem National-Kader an. Zuletzt hat er beim polnischen Erstligisten AZS Olsztyn gespielt . Seine Qualitäten als Trainer hat er in Biedenkopf bereits unter Beweis gestellt. Als Spieler wird er aber vorerst nicht agieren können, da er keine Freigabe vom polnischen Verband erhält. So muß er zwei Jahre auf die Spielgenehmigung warten, es sei denn , es findet sich ein Gönner, der eine entsprechende Ablösesumme zahlt. Mit Maciej als Spieler wäre der Wiederaufstieg ohne Frage des Saisonziel. So hoffen wir, uns im sicheren Mittelfeld zu platzieren

Die Vorbereitungszeit wer in diesem Jahr – bedingt durch die späten Ferien in Hessen – sehr kurz. Nach dem achttägigen intensiven Trainingsleger in Olsztyn, das unter der Leitung von Co-Trainer Wolfhard Glodde bei ausgezeichneten Bedingungen absolviert wurde, blieben bis zu~ Saisonstart nur noch zwei Trainingswochen in der Halle. Zu wenig, um die neue Mannschaft optimal aufeinander einzustellen.

 

Die anderen TVB-Teams

Mit 12 Spielern hat die 2. Männermannschaft in dieser Saison einen ungewohnt großen Kader. Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt die Devise von Spielertrainer Wolfhard Glodde. Der ein oder andere Spieler wird sicher im laufe der Saison noch in die “Erste” hochwechseln.

In der Landesliga wieder vorne mitmischen ist das erklärte Saisonziel.

Nach dem knapp verpassten Aufstieg wird die 3. Männermannschaft in der Bezirksliga von den Gegnern sicher als Mitfavorit gejagt werden. So wird es für die TVB-Routiniers schwer werden, wieder ganz oben dabei zu sein, zumal das Team wegen der vielen “Auswärtigen” nur selten zusammen trainieren kann.

Zwar mußte die “Vierte” 2 Spieler an die “Zweite” abgeben, trotzdem werden die Jugendlichen um Abteilungsleiter Burkhard Scheld wieder ein ernstes Wörtchen in der Kreisklasse A mitreden.

Fast unverändert geht die erste Frauenmannschaft in die neue Runde. Für die junge Mannschaft von Spielertrainerin Anne Glodde wird es aber euch in dieser Saison schwierig sein, sich in der Bezirksliga ganz oben zu plazieren.

Nachträglich aufgestiegen ist die zweite Frauenmannschaft. Die ausschließlich jugendlichen Spielerinnen werden es in

der A-Klasse nicht leicht haben.

Die Jugendteams sicherten sich im vergangenen Jahr im Bezirk sieben von acht Meisterschaften. Drei Mannschaften qualifizierten sich dann über die Nordhessenmeisterschaft für die Hessischen Titelkämpfe. Hier belegte die männliche B-Jugend den 2. Platz. Bei der in Biedenkopf durchgeführten Südwestdeutschen Meisterschaft verpasste die TVB-Mannschaft mit dem 3. Platz die Qualifikation zur “Deutschen” nur knapp.

An diese Erfolge wollen unsere Jugendmannschaften auch in diesem Jahr anknüpfen. Gemeldet wurden bei den Jungen und den Mädchen jeweils die Altersklassen A-, B-, C- und D-Jugend.